Montag, 1. Oktober 2007

Der infame Keksdieb

Guten Morgen allezusammen!

Eine neue, ereignisreiche Woche liegt auch schon wieder hinter uns. Du wirst es vermutlich kaum glauben, aber mein Zimmer ist nun fast fertig und einzugsbereit!
Auch habe ich es geschafft weitere politische Erfolge zu erringen. Zum Beispiel erhielt ich letzten Freitag (endlich) die lang umkämpften Schlüssel für das große Haus, in dem ich lebe. Das bedeutet ich habe uneingeschränkten Zugang zum Allerheiligsten und zu meiner eigenen Kammer. Auch ein Fahrrad besitze ich nun. Das gehört nur mir ganz alleine und es ist sogar so ein cooles altes Nachkriegsfahrrad der Marke "Holland Union", wie ich es haben wollte. Zugegeben, es muss einiges dran gemacht werden, aber ich bin ja noch ein Weilchen hier und kann mich in aller Ruhe dem Drahtesel widmen. Und zu allem Überfluss haben wir auch endlich die Sache mit dem Essensgeld geregelt und ich habe sogar schon welches bekommen.
Doch die Krönung dieser Woche war die Jagd nach dem infamen Keksdieb! Irgendjemand hatte es gewagt die guten und heißbegehrten Cookies, von denen es selbst zum Tee jeweils nur einen gibt, aus der Vorratskammer zu entführen.
Eines Morgens entdeckte Douwl einen verräterischen Stuhl an das Regal gelehnt, in dem die Kekse schlummern, bis man sie verzehren darf. Das war äußerst verdächtig. Douwl, ein sehr mutiger Mann, folgte der Spur des Verbrechens ohne jegliche Hilfe zu holen, indem er auf den Stuhl stieg und im obersten Regalfach die Kekse nachzählte. Höchstwahrscheinlich ständig mit sich selber ringend, ob er die Gunst der Stunde nicht nutzen sollte um selbst einen zu naschen. Doch er blieb hart. Schon schnell war klar, dass mindestens drei Kekse fehlen.
Wer hatte es gewagt?
Diese Frage beschäftigte die Menschen hier lange. Bis es dann endlich beim Abendessen zur öffentlichen Anklage kam. Die Cheffin stellte sich vor die gesammelte Mannschaft und erhob ihre mahnende Stimme! Jeder, der etwas gesehen habe, solle sich unverzüglich bei ihr melden. Natürlich hatte keiner etwas gesehen. Man munkelte und tuschelte noch ein Weilchen und schließlich beließ man es dann doch bei einer öffentlichen Abmahnung und einem empörten Kopfschütteln. Der Dieb wisse nun hoffentlich, dass er einen Fehler gemacht habe! Ein solches Verhalten ist und bleibt pfui!

Die restliche Arbeit dieser Woche war recht einseitig. Meistens waren wir am Waren vorbereiten für den Wereldwinkel Bondgenoot Partner in Culemburg. Das ist quasi ein Dritte Welt Laden, der Fairtradesachen verkauft, die wir verkaufsfertig machen. Das ist nicht wirklich spannend, aber im Team macht man sich die Zeit lustig und so vergeht sie auch wie im Fluge. Mittwochs ging es Nachmittags nach Arnhem ein Projekt besichtigen. Jens, Joshi und Anna-Lena warteten auf uns in "Het Dorp" und zeigten uns was sie so den ganzen Tag lang machen und wofür sie bezahlt werden. Anschließend gab es in ihrer WG noch was zu essen für uns. Echt ungarische Küche. Lekker! "Het Dorp" heißt auf deutsch "Das Dorf" Es handelt sich dabei um eine riesige Behinderteneinrichting, diewie ein Dorf mitten in der Stadt von Arnhem autark organisiert ist. Dieses Dorf hat knapp 300 Einwohner, einen eigenen Friseur und Supermarkt. Dazu kommen noch geschätzte 200 PflegerInnen und eben unsere Freiwilligen! Den Abend verbrachten Tomi und ich dann freiwillig noch in Arnhem um uns ein wenig umzusehen wo denn so was los ist. Arnhem ist schon eine Großstadt in Holland und hat etwa 230.000 Einwohner. Das ist für deutsche Verhältnisse nicht viel, aber es ist dort um einiges mehr los, als in einer vergleichbar großen deutschen Stadt. Eines muss man den Holländern lassen. Ihr Städte sind sehr belebt.


Samstag abends sollte es ursprünglich wieder nach Arnhem gehen um ein bisschen zu feiern, doch fand diese Party ohne Kai und Tomi statt. Die Bondgenooter hatten sich nämlich vorgenommen uns eine nachträgliche Willkommensparty zu organisieren. Das war dann auch sehr niedlich. Die Kinder hier aus der Einrichtung haben sich ein Spieleprogramm ausgedacht und so kam es, dass ich nach gut 13 Jahren mal wieder Topfschlagen gespielt habe. Im Anschluss gab es noch Bier und so war der Kai auch schon zufrieden.
Gestern waren Tomi und ich in Ede, einer größeren Stadt hier in der Nähe. Ein Ziel hatten wir nicht. wir wollten eigentlich nur mal unsere Umgebung erkunden. Und siehe da, es gibt sogar schöne Kneipen in Ede!

Ich bin mal gespannt was diese Woche bringt. Es werden neue Bilder folgen.

Machts gut und haltet die Stellung!


Kai

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Kailein,

wollte dir nur viele viele liebe Grüße da lassen.

Di

Anonym hat gesagt…

schöne story ;-)

Kai hat gesagt…

freut mich, dass es euch gefällt.
gebe mir mühe ;)