Samstag, 26. Januar 2008

Seminar Holland die Zweite

Hallo liebe Liebenden,


Ich bin wieder zurück. Das zweite Seminar ist vorbei. Ich will euch ein wenig von den wichtigsten Dingen berichten.

Das Seminar hieß sehr treffend Mid-Term-Seminar. Für die meisten Freiwilligen ist nun also die Hälfte ihres Dienstes vorrüber. Das ist ein komisches Gefühl. Man wird sich plötzlich bewusst, dass auch die Zeit hier ein Ende hat und man beginnt eine Zwischenbilanz zu ziehen. Was habe ich mir erwartet, was habe ich erreicht? Damit beschäftigte sich auch das Seminar.

Am letzten Sonntag wurden wir Freiwilligen in Zweiergruppen aufgeteilt und in eine unbekannte niederländische Gastfamilie geschickt. Für einen Tag. Wir begleiteten die Familie bei ihrem sonntäglichen Alltag und durften Fragen stellen. Fragen über Kultur und Alltag in den Niederlanden. Ich habe diesen Tag sehr genossen. Es war sehr angenehm mal in eine andere Situation zu kommen und mit Menschen außerhalb des Projektes zu sprechen, die ich noch nicht kenne. Meine Familie hieß Maat. Sie haben drei Kinder in meinem Alter. Zwei Jungen und ein Mädchen. Alle sind momentan mitten in ihrer Ausbildung und lümmeln nur noch gelegentlich zu Hause rum. Die Familie empfing mich und Eszther (eine ungarische Freuwillige) mit offenen Armen und wir machten uns einen gemütlichen Tag bei Kaffee und Tee im Wohnzimmer des kleinen Reihnhauses in Leudsen. Abends luden wir, die Freiwilligen, unsere Gastfamilien zu uns in das YMCA Hostel in De Glind zum gemeinsamen Abendessen ein. Danach wurden noch fleißig Telefonnummer ausgetauscht und sich dann verabschiedet.

Am Montag haben wir uns mit dem Klimawandel auseinander gesetzt. Ich weiß zwar auch nicht genau, was das mit unserem Jahr hier in den Niederlanden zutun hat, aber es war trotzdem schön. Abends kam dann das Highlight. Zwei Artisten aus dem Zirkus Amersfoort kamen uns besuchen und brachten uns allerlei Kunststückchen bei. Wir erarbeiteten eine kleine Bühnenshow, die wir dann nach kurzem Proben den anderen vorführten. Naja, es ging um den Spaß, und den hatten wir. Ich habe es sogar beinah hinbekommen mit drei Bällen zu jonglieren. (Ich erwarte Applaus)

Ein weiteres zu erwähnendes Highlight dieser Woche war der Vortrag eines Ex-Junkies, der über seine Erfahrungen mit Drogen berichtete. Man kennt diese Vorträge vielleicht noch aus der Schule, doch hatte dieser Typ irgendwie was besonderes. Er hatte eine unglaublich lockere und authentische Art von dem zu berichten, was er erlebt hat. Ich fürchte, ich kann das nicht so wiedergeben, aber er hat mich wirklich beeindruckt. Ich habe mir auch gleich seine Emailadresse gesichert und ich will ihn noch viel fragen.

Der Rest der Woche beschäftigte sich mit unserer persönlichen Zielsetzung für dieses Jahr. Wir diskutierten und schrieben nieder was wir erwateten und was wir erreichten. Auch das habe ich sehr genossen. So will ich in den nächsten 6,5Monaten zum Beispiel noch wesentlich mehr reisen in diesem kleinen Land. Zeeland und Friesland, genauso wie Limburg blieben mir bisher noch völlig verschlossen. An meinem Frieslandbesuch bin ich schon am arbeiten. Mal sehen, wann Anna Zeit für mich findet...

Ansonsten bin ich mit meiner Zwischenbilanz eigentlich recht zufrieden. Meine Freundschaft zu Tomi entwickelt sich prächtig. Jemand hat gestern zu mir gesagt, wir seien wie Brüder.

Darüber habe ich nachgedacht.

Da ist irgendwie was wahres dran.

Mehr als man glaubt.


Mit der Sprache klappt es auch prächtig. Nur an der Rechtschreibung muss ich noch feilen.


Heute Abend geht’s nach Arnhem, ein bisschen am nachtleben teilnehmen. Das ist auch eines meiner Ziele in Zukunft. Mit echen Holländern, die nicht in irgendeinem Zusammenhang mit meinem Projekt stehen, habe ich noch zu wenig Kontakt.


Das wird sich ändern.


Ich habe noch Großes vor...



Ich wünsche euch allen noch einen schönen Tag,



Kai

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