Dienstag, 25. März 2008

20 Jahre, Deutschland, Belgien und der Schnee im März




Ich bin wieder da! Zurück aus Deutschland und ein Jahr älter.

Mein Deutschlandaufenthalt war wie erwartet klasse. Endlich wieder ein paar alte Gesichter treffen und ein ganz klein wenig Geburtstag feiern... ;) Was kann es schöneres geben?

Nun bin ich ein Jahr älter und wieder da, wo ich, momentan zumindest, hingehöre. In den Niederlanden. Hier ist auch schon wieder eine Woche vergangen und ich sollte euch langsam mal wieder erzählen, was so alles passiert ist. Besonders:

Heute, am Ostermontag, haben mich Jan und Erna, die beide hier im Projekt wohnen, eingeladen mit ihnen und ihrem Sohn Angelo (18) einen Tag nach Belgien zu fahren um ein wenig in den Ardennen wandern zu gehen. Ich wandere gerne und in Belgien bin ich auch noch nie gewesen. Also bin ich mitgekommen.

Früh klingelte der Wecker. Um 0600 war anziehen und duschen angesagt um pünktlich um 0630 bei Jan und Erna auf der Matte stehen zu können. Dort gab es dann erstmal frisch gepressten Orangensaft zum Frühstück. Den hab ich mir schmecken lassen und den Blick aus dem Fenster genossen. Ob man es nun glauben mag, gut findet, oder nicht: Barneveld war weiß... Schnee war gefallen über Nacht und so kam in meinem kleinen Herzen ganz leise und langsam Weihnachtsstimmung auf. 3 Monate zu spät, aber immerhin besser als gar nicht. Schon komisch irgendwie, wenn man bedenkt, dass ich vor ner Woche noch in Deutschland war und dort langsam aber sicher alles began zu blühen...

Nunja.

Gegen 0715 war dann auch endlich der eidle Angelo im Bad fertig und so konnten wir die Reise in die belgischen Ardennen antreten. Die Fahrt dauerte gut und gerne 3 Stunden, weil leider auch auf dem Snelweg (Autobahn) der Schnee gefallen war und sich das bekanntlich auf die angebrachte Maximalreisegeschwindigkeit negativ auswirkt. Ich hab die dreistündige Fahrt mit ein bisschen lesen und viel schlafen verbracht.

In den Ardennen angekommen durften wir 20cm Neusschnee bestaunen. Leider waren wir aber nicht die einzigen, die sich das am heutigen Tag vorgenommen hatten. Jedoch, wie es schien, die einzigen mit funktionierenden Winterreifen. Reihenweise blieben die Damen und Herren der Schöpfung mit ihren Karossen vor uns im Schnee stecken. Doch Jan meisterte alle schwierigen Situationen und fand nach kurzer Suche sogar einen akzeptablen Parkplatz nicht ganz weit weg vom Schuss. (Siehe Bilder). Wir wechselten Klamotten und machten uns auf die Suche nach einer schönen Wanderroute. Jan ist Belgier und in der Region aufgewachsen. Also konnten wir von seiner Ortskundigkeit profitieren und folgten ihm über Stock, Schnee und Stein. Begleitet wurde unsere Wanderung von diversen Schneeballschlachten mit und gegen Angelo. (Auch hier: siehe Bilder)

Nach knappen zwei Stunden Schneeball werfen und wandern bekamen wir Hunger und machten uns mit dem Auto auf in Richtung der kleinen Stadt Malmedy.

Es gab Pizza beim Italiener im französischsprachigen Teil Belgiens, der früher einmal zu Deutschland gehörte. Wenn das nicht das wahre Herz Europas ist ;)

Gut gesättigt und ein wenig faul rollten wir uns nach dem Schmaus zurück ins Auto und beratschlagten, was denn nun zutun sei. Wieder wandern? Ne. Mit dem Bauch...

Nicht ganz ohne Hintergedanken schlug ich vor doch einfach über Deutschland langsam wieder die Heimreise anzutreten und eventuell je nach Wetter noch in einer der vielen schönen Deutschen Städte Halt zu machen. Der Vorschlag wurde angenommen und die Motoren gestartet. Wann und wo gnu wir die Grenze zur schönen heimat passierten, kann ich leider nicht genau sagen, weil es gar keine Grenze mehr gibt, wie ich feststellen durfte. Die kleine Bergstraße geht ganz einfach weiter und nur ein kleines gelbes Schild, das ein bisschen so aussieht wie ein deutsches Ortsschild weist dezent darauf hin, dass man im Begriff ist das eine Land zu verassen und das andere zu betreten. Schon verrückt irgendwie...

Wir entschieden uns jedenfalls dafür uns Monschau anzusehen. Das ist ein kleines, sehr deutsches Städtchen in der Nähe von Aachen. Es gibt viel holländischen und belgischen Tourismus dort. Alles tümmelt sich in den kleinen Gässchen, die bewusst klischeehaft „deutsch“ gehalten sind. Man findet Tante Emma Läden wie zu Omas Zeiten, die nicht mehr Mehl und Zucker verkaufen, dafür aber allerlei Süßigkeiten, die kinderherzen höher schlagen lassen. Besonders zu Ostern. Wir liefen ein bisschen durch die Stadt, ließen uns vom Strom der Touristen und Einheimischen treiben und ich genoss es die deutsche Sprache auf der Straße zu hören...

Gegen säten Nachmittag machten wir uns auf die lange Reise zurück nach Holland. Und weil Jan gerne schnell fährt, zog er es vor auf der Autobahn noch ein bisschen im Ruhrgebiet parallel zur niederländischen Grenze nördlich zu fahren, bis Höhe Nijmegen. Von da an blieb ihm nicht mehr viel anderes übrig, als nach Holland abzubiegen, wenn er nach Hause wollte. Also ging es zurück via Nijmegen, Arnhem, Barneveld.

So. Und nun sitze ich hier in meinem Zimmer uns schreibe dies mit letzter Kraft...

Ich muss dringend schlafen...


Sehr euch doch mal die Bilder an, es lohnt sich...


Bis zur nächsten Maus,



Kai

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